Jubiläum – 20 Jahre Poetry Slam in der Schweiz
Vor 20 Jahren fanden mit den Barak Slams in Bern Liebefeld die ersten Poetry Slams in der Schweiz statt. Die Idee des performativen Text-Vortrags im Wettbewerbsformat verbreitete sich in der Schweiz rasend schnell und beeinflusst die hiesige Kulturszene bis heute.
20 und immer noch nicht erwachsen
In Schweizer Städten existieren meist mehrere Poetry Slams nebeneinander, und auch in vielen kleineren Gemeinden wird das performative Literaturformat regelmässig veranstaltet. Dabei werden von Gemeindesälen über Bars, Kleinkunstbühnen und alternativen Kulturzentren bis zu den grossen Theaterhäusern alle Bühnen mit grossem Erfolg bespielt: Zehntausende Zuschauer aller Generationen besuchen jährlich Poetry Slams in der Schweiz.
Wie sich das Format verändert hat
Früher kam es öfter vor, dass sich jemand auf die Bühne stellte und einfach vorlas, was hinten auf der Chipstüte stand. Punkt. Applaus. Die Texte waren noch sehr experimentell und kaum durchdacht. Improvisation, Experiment, Ironie, darauf kam es schliesslich an.
Dies hat sich in den vergangenen 20 Jahren definitiv verändert. Heute gibt es in der Schweiz wöchentlich zwei bis drei Poetry Slams, diverse Lesebühnen und abendfüllende Soloprogramme. Die Szene bringt sowohl Bachmann-, Ringelnatz- und Grimm-Preisträger, Spiegel-Bestseller-Autoren sowie Kabarettpreisträger (Salzburger Stier, Prix Pantheon, uvm.) hervor. Und auch die berühmt-berüchtigten Wasserglaslesungen haben sich dank Poetry Slam stark gewandelt. So sieht man immer mehr renommierte Autorinnen und Autoren ihre Texte nicht nur müde ablesen, sondern richtiggehend performen.
Zürich als ein Zentrum der Europäischen Slam Szene
Seit über 10 Jahren ist Zürich ein Zentrum der europäischen Poetry Slam Szene. Vor allem dank der Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus finden in Zürich seit 2004 regelmässig grosse Slam-Poetry-Festivals statt: 2015 die Schweizermeisterschaften, 2018, zum zweiten Mal nach 2008, die Poetry Slam Meisterschaften des gesamten deutschsprachigen Raums.
Es sind aber nicht nur die internationalen Festivals, die die Zürcher Szene ausmachen. Zürich besitzt eine grosse Vielfalt an regelmässig stattfindenden Slams, an denen neue Dichterinnen und Poeten ihre Texte vortragen. Denn ob Rote Fabrik, Kasheme (ehemals Acapulco), Amboss Rampe oder Uni-Slam, es gilt, was seit 20 Jahren Bestand hat: Das Mikrofon, eigene Texte und maximal sechs Minuten Bühnenzeit.
Die Schweizer Poetry Slam Szene feiert sich
Auch heute noch versammeln sich Künstlerinnen und Artisten aus unterschiedlichsten Sparten auf den Slam-Bühnen. Spoken‐Word‐Performer, Geschichtenerzähler, Rapper, Lyriker und Komiker kämpfen mit fast allen Mitteln um die Gunst des Publikums – schnell und geschmeidig, hart und laut, poetisch und präzise. Dabei steht natürlich niemals die Flasche Whiskey im Mittelpunkt – die wird schliesslich geteilt – sondern der Spass an der Kunst.
Wir freuen uns auch nach 20 Jahren noch jeden Abend auf gelebte Sprache im Hier und Jetzt, gesprochene Literatur der Gegenwart, authentisch und live. Wort‐Sport‐Rock`n`Roll zum Anfassen und Mitmachen. Auf Poesie als Schlagabtausch. Auf Popmusik aus Worten. Auf Textfeuerwerke, die in sechs Minuten einfach wieder verglühen.
Wir freuen uns 2018 auf die Schweizermeisterschaften in Winterthur und auf die deutschsprachigen Meisterschaften in Zürich!
News
Noch 10 Tage Anmeldefrist
Slams aus Deutschland haben noch 10 Tage Zeit, ihre Veranstaltung für die deutschsprachigen Meisterschaften 2018 anzumelden.
Die ersten Schweizer Poeten stehen fest!
An den vergangenen Poetry Slam Schweizermeisterschaften im Casinotheater Winterthur, haben sich die folgenden wunderbaren PoetInnen für die Deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften im November 2018 qualifiziert!
Los, los, los!
Bis zum 6. März gibt es die Final- und Festivaltickets noch zum Early Bird Preis!